Zuckerpad verbreitern!

Stellungnahme der FDP zur Debatte um die Verbreiterung des Wanderweges Zuckerpad

Zuckerpad

Die Freie Demokratische Partei (FDP) Norderney vertritt die Auffassung, dass die Förderung des Tourismus und der Erhalt der Naturschönheiten Hand in Hand gehen müssen. Die Diskussion um die Verbreiterung des Wanderweges Zuckerpad auf unserer Insel hat eine wichtige Debatte über die Balance zwischen Naturschutz und touristischer Infrastruktur entfacht.

Radwege auf den niederländischen Inseln

Der Zuckerpad ist eine wichtige Verbindung für Einheimische und Besucher gleichermaßen, um den Inselosten und die östlichen Strände zu erreichen. Es ist unbestritten, dass ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz essentiell ist, damit Fußgänger und Radfahrer die einzigartige Landschaft unserer Insel sicher und komfortabel genießen können. Dies ist nicht nur eine Frage der Lebensqualität für unsere Bürgerinnen und Bürger, sondern auch eine unabdingbare Voraussetzung für einen florierenden Tourismus.

Den Standpunkt der Nationalparkverwaltung, den Status quo beizubehalten oder gar bei einer Verbreiterung des Zuckerpades einen großflächigen Rückbau vorhandener Wanderwege vorzunehmen, halten wir für kontraproduktiv. Eine solche Maßnahme würde weder den Bedürfnissen der Menschen noch dem Anspruch an eine moderne touristische Infrastruktur gerecht werden. Grundsätzlich sind Kompensationsmaßmahmen nach dem Bundesnaturschutzgesetz auch nicht unbedingt oder vorrangig an Ort und Stelle des Eingriffs zu leisten. Inwiefern die Verbreiterung von bereits bestehenden Wanderwegen im Zentralbereich der Insel das Wattenmeer schädigt ist ebenfalls eine Frage die man sich stellen kann.

Wir sind der Meinung, dass es möglich sein muss, einen Kompromiss zu finden, der sowohl den Umweltschutz als auch die Entwicklung des Tourismus berücksichtigt. Die starre Haltung der Nationalparkverwaltung zeigt jedoch einmal mehr, dass es an Flexibilität mangelt, um auf lokale Bedürfnisse einzugehen.

 

Weltnaturerbe – Inseln ausgeschlossen

In diesem Zusammenhang müssen wir auch über langfristige Lösungen nachdenken. Die Beispiele der niederländischen Inseln, der Inseln in Schleswig Holstein, sowie der Inseln in Dänemark zeigen, dass es alternative Wege gibt, Naturräume zu schützen und gleichzeitig den Tourismus zu fördern.

In den Niederlanden, Dänemark und Schleswig-Holstein gehören die Inseln nicht zum Nationalpark!

Sollten keine tragfähigen Kompromisse mit der Nationalparkverwaltung erzielt werden können, könnte es daher notwendig sein, ernsthaft in Betracht zu ziehen, ob unsere Inseln weiterhin Teil des Nationalparks bleiben sollten.

Alternativ wäre es ebenfalls möglich die Dünenflächen bis zum Ostheller von der Schutzzone der Stufe 2 (Zwischenzone) auf die Schutzzone der Stufe 3 (Erholungszone) herabzustufen. Eine solche Maßnahme würde mehr Flexibilität für Erholungsaktivitäten und touristische Nutzung ermöglichen und könnte einen Kompromiss zwischen Naturschutz und wirtschaftlicher Entwicklung darstellen.

Die FDP setzt sich für eine Politik ein, die Innovationen fördert und bürokratische Hürden abbaut – dies gilt auch für den Umgang mit unseren wertvollen Naturräumen. Wir fordern daher alle beteiligten Akteure auf, im Sinne eines zukunftsfähigen Tourismuskonzepts zusammenzuarbeiten.

Fotos: eigenes Archiv, Nationalpark Wattenmeer, Common Wadden Sea Secretariat, Niederländisches Büro für Tourismus & Convention


29. Februar 2024

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